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Dec 28, 2023

Sonnenorbiter enthüllt Plasmastrahlen als potenzielle Quelle für Sonnenwind

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Der ESA/NASA Solar Orbiter hat eine Reihe kurzer Materialstrahlen entdeckt, die aus der äußeren Sonnenschicht austreten, jeweils 20 bis 100 Sekunden dauern und Plasma mit 100 km/s ausstoßen. Diese Jets haben das Potenzial, die schwer fassbare Quelle des Sonnenwinds zu sein.

Der Sonnenwind, ein Strom geladener Teilchen, entweicht ständig der Sonne und interagiert mit Himmelskörpern. Bei der Kollision mit dem Erdmagnetfeld entstehen Polarlichter.

Den Ursprung des Sonnenwinds in der Nähe der Sonne zu verstehen, ist seit langem eine Herausforderung. Die fortschrittlichen Instrumente des Solar Orbiter haben jedoch erhebliche Fortschritte gemacht. Daten des Extreme Ultraviolet Imager (EUI) der Raumsonde zeigen schwache, vorübergehende Merkmale am Südpol der Sonne, die mit kleinen Plasmastrahlen verbunden sind.

Lakshmi Pradeep Chitta vom Max-Planck-Institut weist darauf hin, dass die hochauflösenden Bilder des EUI für die Entdeckung dieser Jets entscheidend waren. Bemerkenswert ist, dass der extrem ultraviolette Kanal der EUI-Bilder Millionen Grad Sonnenplasma bei einer Wellenlänge von 17,4 Nanometern einfing.

Die Analyse bestätigt, dass diese Merkmale tatsächlich auf den Plasmaausstoß aus der Sonnenatmosphäre zurückzuführen sind.

Frühere Erkenntnisse verknüpften einen Teil des Sonnenwinds mit magnetischen Strukturen, sogenannten koronalen Löchern, in denen sich das Magnetfeld der Sonne nach außen ausdehnt. Plasma bewegt sich entlang dieser „offenen“ magnetischen Linien und bildet den Sonnenwind. Der Ursprung dieses Plasmaausstoßes blieb unklar.

Traditionell ging man davon aus, dass sich die Korona aufgrund der Hitze auf natürliche Weise ausdehnt und etwas Plasma entlang der Magnetfeldlinien entweicht. Der Fokus des Solar Orbiter auf ein koronales Loch stellt diese Idee jedoch in Frage. Die entdeckten einzelnen Jets deuten darauf hin, dass die Produktion des Sonnenwinds möglicherweise unregelmäßiger erfolgt als bisher angenommen.

Andrei Zhukov vom Königlichen Observatorium Belgiens betont die ungleichmäßige Natur dieser Strömung und legt nahe, dass der auf koronalen Löchern basierende Sonnenwind als äußerst sporadischer Ausfluss entstehen könnte.

Obwohl die Energie jedes einzelnen Jets bescheiden ist, tragen sie gemeinsam erheblich zum Sonnenwind bei. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass möglicherweise auch kleinere, häufigere Ereignisse eine Rolle spielen.

Die laufende Mission von Solar Orbiter, die ihre Umlaufbahn schrittweise in Richtung der Polarregionen neigt, wird neue Perspektiven auf diese Jets bieten. Da während des Sonnenzyklus koronale Löcher in unterschiedlichen Breitengraden auftreten, sind neue Erkenntnisse zu erwarten.

Diese Erkenntnisse reichen über unser Sonnensystem hinaus. Während die Sonne der einzige Stern mit beobachtbaren detaillierten Atmosphären ist, findet dieser Prozess wahrscheinlich auch bei anderen Sternen statt, was diese Enthüllungen für die Astrophysik von grundlegender Bedeutung macht.

Im Wesentlichen bringt uns die Entdeckung dieser flüchtigen Plasmastrahlen durch den Solar Orbiter der Lösung des Rätsels um den Ursprung des Sonnenwinds näher.

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